Wenn ich grad auf’s Thermometer schaue, bekomme ich schon in der Bude das Frösteln. Sage und Schreibe -1 GRAD! Wie der geneigte Blogleser schon gemerkt habe, waren meine letzten Blogbeiträge eher der Marke „Indoor“. Wenn es auf den Dezember zugeht, fotografiere ich immer weniger StreetArt in der Stadt. Der November ist sozusagen das Finale der Straßenkunst-Saison. Nichtsdestotrotz werde ich mich bemühen, auch in den nächsten 2, 3 Monate hier schöne Kunst zu zeigen. Darüber hinaus werde ich mich aber vermehrt auch anderen Themen rund um die urbane Kultur kümmern. Heute aber gibt es einen kleinen Rückblick eines vergangenen StreetArt Spaziergangs mit einem Junggesellenabschied aus Berlin. Vorab: Es hat wirklich Spaß gemacht. Gerne möchte ich einmal die etwas andere StreetArt-Tour mit seinen Stationen hier nachzeichnen. Vielleicht hat der eine oder andere Lust, die Strecke mal nachzulaufen und selbst ein wenig zu fotografieren.
Startpunkt war am Millerntor. Hier gab es direkt viel zu sehen – nämlich die fantastisch daher kommende Außenseite des Stadions mit Werke von JR, den LOW BROS und Rebelzer.

StreetArt Hamburg, LOW BROS und JR, Foto: Sebastian Hartmann
Vom Millerntorplatz gingen wir zur Budapester Straße auf die andere Straßenseite, wo die Seitenwand von Flying Förtress und Base23 zusammen vor einiger Zeit maritim und Hamburg-like gestaltet wurden.

StreetArt Hamburg, Flying Förtress und Base23, Foto: Sebastian Hartmann
Zu Fuß ging es weiter auf die Reeperbahn, wo uns am Spielbudenplatz die riesigen temporären Murals – die City Canvas erwarteten. Hier gab es auf wenigen Metern Werke von 10 10, Case, Nevercrew, DZIA und Don John. Eine wahre Augenweide!
Weiter ging es auf den Hamburger Berg – vorbei an vielen Graffiti und Tags, kleinen Stencils, zugestickerten Toren. Unser Ziel war die Urban Art Galerie Affenfaust, wo wir das Glück hatten, die Murals von Kingdrips und NYCHOS anschauen zu können. Und auch eine orangene Dave The Chimp-Bohne versteckte sich am Eingang der Galerie.

StreetArt Hamburg, NYCHOS, Dave The Chimo, Foto: Sebastian Hartmann
Die Hein-Hoyer-Straße weiter runter auf dem Weg zum Paulinenplatz begegnet uns allelei Pasteups. VOn HKDNS, Sam Crew, Marshal Arts und auch von ALIAS – mit einem wunderbaren Motiv.
Am Paulinenplatz angekommen, ist es nicht schwer auf schöne Kunstwerke zu treffen. Nahezu jedes Haus ist hier beklebt mit vielen Werken Hamburger Künstler. Und dazu einige Werke von StreetArtists aus Berlin. An einem Hauseingang, die Little Lucy von El Bocho, an einer Hauswand wieder eine orangene Bohne von Dave The Chimp.

StreetArt Hamburg, DAVE THE CHIMP, Foto: Sebastian Hartmann
Es gab einiges hier zu sehen, doch unser Weg sollte noch weiter zur Schanze gehen. Wir passierten die Stresemannstraße und bogen ein in die Lerchenstraße, wo unlängst TONA mit 2 weiteren Künstlern die untere Fassade eines WOhnhaus komplett bemalte.
Kunterbunt war auch die Rote Flora. An jenem Gebäude mit langer und aufregender Geschichte versammelten sich alle Facetten, die die StreetArt so zu bieten hatte: Stencils, Tags, Graffiti, 3D-Objekte, Pasteups. Alles! Ich würde wetten, es gibt keinen Tag, an dem nichts neues dort an die Wände kommt.
Kurze Zeit vor der Tour kam zum Beispiel ein neues, sehr sympathisches Pasteup von Marshal Arts neu an die Front. Ein Mädchen im Hip Hop-Style mit einem Skateboard. 🙂
Als wir uns langsam dem Ende der Tour näherten, merkten alle (inklusive ich) wie schnell und wieviel Zeit vergangen war. Mitterweile waren wir über 2 1/2 Stunden unterwegs. Das Finale bildete meine Lieblingswand in der
Rosenhofstraße. Ca. 15 Meter, die immer im Wandel sind. Hier versammelt sich alles, was auch sonst in vielen Vierteln von Hamburg zu sehen ist, geballt an einem Ort. Ein echtes Highlight, ein echter Hingucker. Und genau hier kam das Abschlussfoto zu Stande.
Danke an die Truppe für einen schönen Spaziergang! 🙂
Tolle Idee und danke für den sehr speziellen Stadtführer. Macht Lust auf Hamburg.